Mittwoch, 17. Februar 2021

Mittwochsgedanken: Ratgeber und andere Schlaumeierbücher

Ich gebe zu, dass ich Ratgeber aller Art liebe. Neben Schreibratgebern findet man in meinem Regal Bücher über ökologischen Gartenbau, über Ernährung, Hundeerziehung, Nähen und Quilten, Einrichtungs- und Upcycling-Ideen und jede Menge Koch- und Backbücher. 😀

Gerade gestern sind wieder zwei Schreibratgeber in mein Bücherregal eingezogen, und zwar von James N. Frey „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt 2“ (Teil 1 habe ich schon) und „Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt“. Die Titel klingen zwar sehr reißerisch und irgendwie amerikanisch, aber ich mag Freys direkte Art und seine Tipps, die man nicht einfach pflücken und in den eigenen Lückentext einsetzen kann, sondern die die Gehirnzellen anregen, selbst zu arbeiten.

Meistens mache ich es mit neuen Ratgebern so, dass ich sie zunächst mehr oder weniger verschlinge, um sie daraufhin nochmal gezielter zu lesen. Das Ganze kann mehrere Wochen dauern oder auch nur wenige Stunden. Sie sind immer Parallelbücher, denn zum Einschlafen lese ich lieber einen Roman. 😉 Ich picke mir aus Ratgebern für meine eigenen Projekte jedoch immer nur die Sequenzen heraus, die mir in dem Moment wichtig sind. Ich lasse mich also ein Stück des Weges an die Hand nehmen und kann jederzeit wieder loslassen, wenn mein Weg in eine andere Richtung abbiegt.

 

Ich habe auch Schreibratgeber hier, die überhaupt nicht meiner Schreibweise entsprechen und bei denen ich nicht übers erste Kapitel hinausgekommen bin. So war es zum Beispiel bei "Der Weg des Künstlers" von Julia Cameron. das vielen als der Heilige Gral erscheint. Mir erging das leider gar nicht so, es war eben nicht mein Weg. Aber eine Sache habe ich dennoch daraus getestet: die Morgenseiten. Also habe ich noch vorm Aufstehen jeden Morgen drei Seiten (von Hand!) einfach drauflosgeschrieben, was mein Gehirn in diesem Zustand schon hergegeben hat. Die Methode ist sicher für viele entspannend, inspirierend oder was auch immer.

Für mich war sie eine nette Sache, aber mehr auch nicht. Ich befasse mich lieber täglich mindestens dreißig Minuten (eher mehr) mit meinen Geschichten, und zwar zu einem Zeitpunkt, der für mich passend ist. Und dazu gehört nicht nur das reine Schreiben, sondern auch das Recherchieren, das Plotten, das Entwickeln der Protagonisten. Noch kann ich all das so in meinen Alltag einbauen, wie es mir möglich ist. Ich kann auch einfach mal ein paar Tage pausieren. Außerdem habe ich das Glück, dass sich manche Blockaden oder Fragen in meinen Träumen klären. Inzwischen habe ich richtig viel Übung darin, die Sachen solange abzuspeichern, bis ich sie aufschreiben kann. Es sind schon ganze Szenen währenddessen entstanden. Ich nutze also sozusagen meinen ganz persönlichen Traumratgeber. 

Kennt ihr das auch? Welche Ratgeber nutzt ihr denn gern?

Genießt die Sonnenstrahlen, Eure Marlene

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