Es gibt Gedichte, die treffen mich beim Lesen direkt ins Herz. Ich finde, Poesie hat immer etwas mit Gefühlen zu tun. So wenige Zeilen, die es schaffen, so viel auszudrücken - das ist wirklich Kunst. Ich bewundere Menschen, die das schaffen. Die dafür sorgen, dass du denkst: "Genau so ist es!" Die dich mit ihren Gedichten mitnehmen können und von Trauer über Mitgefühl, Entsetzen, Erleichterung oder Liebe alles in dir auslösen können.
Genauso erging es mir, als ich "Nach dem Sturm" zum ersten Mal gelesen habe. Meine liebe Autorenfreundin Annelie Gerhard hat es verfasst, als ihr ein riesiger Stein vom Herzen gefallen war. Noch während ich das Gedicht las, wusste ich, was sich in ihrem Leben gerade zum Positiven gewendet hatte, obwohl wir da noch nicht miteinander gesprochen hatten.
Jedes Wort, jede Zeile, die gesamte Komposition könnte ich immer wieder lesen. Einfach wundervoll. Aber lest selbst:
NACH DEM STURM
Wenn der Sturm sich gelegt,
Sich kein Halm mehr bewegt,
Wenn die Nacht ist vorbei
Und der Tag wieder frei,
Wenn die Luft endlich klar,
Wie sie's lang' nicht mehr war,
Wenn sie kraftvoll und rein,
Geh' ich raus, atme ein.
Fühl‘ die Welt um mich leicht,
Und die Zeit, die verstreicht,
Mich bestärkt und belebt,
Neue Wege anstrebt.
(c) Annelie Gerhard, 21.01.2021
Wunderschön!
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