Donnerstag, 26. Juni 2025

Rezension zu Lavendel-Wut von Carine Bernard

Ein geklautes Gipfelschild, eine mysteriöse Leiche und dazwischen Lavendel

Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich mit jedem neuen Roman aus der Reihe einfach an meinen liebsten Urlaubsort zurückkehre, und das, obwohl ich Carpentras noch nie persönlich besucht habe. Aber Carine Bernard schafft es, genau das zu vermitteln: 

Dieses leichte und warme Gefühl, das sich in dir breit macht, wenn du nach einem Jahr wieder deine Koffer in deinem Hotelzimmer oder deiner Ferienwohnung auspackst. 

Dann erstmal über den bunten Markt schlendern, eine Kleinigkeit essen, vielleicht sogar Bekannte treffen und den Abend bei einem Glas Wein aus der Region ausklingen lassen.

Auch Lilou Braque, die Kommissarin, finde ich sehr authentisch dargestellt. Sie durfte sich von Roman zu Roman weiterentwickeln. Dies gilt auch für ihre Beziehung zu Simon, ihrem Verlobten. In Lavendel-Wut sind die zwei so sehr mit ihrer Arbeit und ihren eigenen Planungen beschäftigt, dass sich Missverständnisse, Ärger und Wut anhäufen. Als Leserin hätte ich am liebsten die Rolle der Vermittlerin übernommen. Dieser zwischenmenschliche Part macht die Krimireihe rund und nahbar.

Hauptbestandteil ist natürlich die Aufklärung eines Kriminalfalls: Zunächst scheint der tote Radrennfahrer, den Lilou zufällig bei der Suche nach dem gestohlenen Gipfelschild des Mont Ventoux entdeckt, nur Opfer eines Verkehrsunfalls zu sein. Einer der Verrückten, die diese halsbrecherischen Radtouren rund um den Mont Ventoux absolvieren. Doch der Tote lebt erst seit zwei Jahren in der Provence und niemand weiß, wo er her kommt.

Eigentlich läge der Fall im Zuständigkeitsbereich der Gendarmerie, aber Staatsanwalt Beringer ordnet eine Zusammenarbeit mit der Police Nationale an, der Lilou angehört. Auf beiden Seiten ist niemand glücklich darüber. Als Spuren des Toten nach England führen, bekommt Lilou Unterstützung durch ihren britischen Kollegen, der von der Provence so begeistert ist, dass sie ihm so viel wie möglich davon zeigen will.

Die Aufklärung des Falls gestaltet sich kompliziert und nicht ohne Gefahren. Dennoch wird die Spannung (zum Glück) nicht so hoch gehalten, dass man danach nicht einschlafen kann. Auch die Länge des Bandes – wie auch schon der vorherigen – finde ich genau richtig.

Ich mag besonders die Mischung aus den spannenden Fällen, die Lilou Braque mit ihrem Team aufzuklären hat, und das bildhaft erzählte Drumherum. Für mich genau die richtige Menge an Landschaftsbeschreibungen und leckeren Gerichten der Provence.

Schon jetzt freue ich mich auf meinen nächsten Lese-Aufenthalt in Carpentras und den dazugehörigen Hauch von Lavendel.

Vielen Dank an Carine Bernard und den Verlag Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar! 

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