Vor ein paar Wochen habe ich das Buch "Daddy: Weltbürger wider Willen" von meiner lieben befreundeten Autorin Nina Pfeffer Câmara gelesen.
Mich erstaunt immer wieder, wie viel ein Mensch erleben und verarbeiten kann, ohne daran kaputtzugehen. Die Geschichte handelt von Ninas Vater, der als Wanderschauspieler mit jüdischer Abstammung im Dritten Reich eigentlich ständig auf der Flucht gewesen war, bis er es irgendwann mit einem der letzten sicheren Schiffe nach Brasilien geschafft hatte, um sich dort mit seiner kleinen Familie ein neues Leben aufzubauen.
Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich finde es toll, dass Nina die Aufzeichnungen ihres Vaters genommen, überarbeitet und veröffentlicht hat.
Solche Schicksale dürfen nicht vergessen werden, sie sollten meiner Meinung nach schon in der Schule besprochen werden. Was in den Weltkriegen geschehen ist, darf sich nicht wiederholen, doch gerade heute, wo Nächstenliebe und Miteinander nicht mehr so selbstverständlich sind, muss daran erinnert werden, wie wichtig Frieden ist!
Klappentext:
Schnell muss der junge Wanderschauspieler George M. Pfeffer erkennen, dass seine jüdische Abstammung ihm im III. Reich das Leben kosten kann, trotz seiner Taufe und christlich katholischer Erziehung. Die beste Tarnung bietet ihm das Theater, denn das Bühnenleben zwingt ihn und seine Familie nie länger als wenige Tage an einem Ort zu verweilen. Ein Trumpf, den nicht viele haben, auch wenn es für ihn einer Entwurzelung gleichkommt, stets alles hinter sich lassen zu müssen. Ungewollt, von den Wirren der Zeit getrieben, wird er zum Lebenskünstler – zu einem Wanderer wider Willen, geprägt von innerer Zerrissenheit, in ständiger Furcht, doch auch mit Mut und Stärke.
Eine ungewöhnliche jüdische Biographie und eine sehr persönliche Erzählung aus einer Zeit, die die ganze Welt erschütterte.
Donnerstag, 24. September 2020
Buchvorstellung "Daddy: Weltbürger wider Willen"
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