Montag, 1. März 2021

Buchvorstellung: Die Macht der Akademie von Neal Skye

 Keine leichte Kost – spannender Krimi um einen schwedischen Geheimbund

 Neal Skye hat hier ein Werk geschaffen, das es in sich hat. Hier ist beim Lesen in jedem Satz, in jedem Kapitel höchste Konzentration gefordert.

Unglaublich viele Personen spielen eine Rolle. Was die Akademie ist, welche Rolle sie spielt und wer alles dazugehört, bekommt der Leser hier nur sehr langsam präsentiert. Erst ganz am Schluss weiß man, wer in diesem schwedischen Geheimbund, der mafiaähnliche Strukturen aufweist, welche Rolle spielt. Aus vielen einzelnen Fäden wird zum Ende ein logisches Netz gespannt, das Luft lässt für eventuelle Fortsetzungen der Reihe.

Im Mittelpunkt stehen zwei Handlungsstränge. Zum einen wird in Schweden die junge Verlobte des erfolgreichen Unternehmers Gustavsson entführt und er wird erpresst.

Zum anderen wird in Bremen eine junge Frau tot aufgefunden, die unter grausigen Umständen getötet wurde. Vor zehn Jahren fanden in Schweden sehr ähnliche Morde statt, die nie aufgeklärt wurden. Ein Zusammenhang wird vermutet.

Es wird parallel in Bremen und Stockholm ermittelt, auch wenn beide ermittelnden Behörden alles andere als glücklich über die erzwungene Zusammenarbeit sind.

Denn da ist zum Beispiel die Hauptkommissarin Edda Valby aus Stockholm, die sehr herablassend und manchmal auch gemein agiert. Unter ihrer ätzenden Art leiden sowohl ihre Kommissare als auch ihre Bremer Kollegin Fischer und deren Abteilung.

Es war nicht immer leicht, der Handlung zu folgen. Ab und zu habe ich vorhergehende Kapitel nochmals lesen müssen, weil ich mir nicht alle Namen und deren Rolle gemerkt hatte. Das straffe Lesetempo wird durch die kurzen Kapitel festgelegt. Das Buch nach ein paar Kapiteln entspannt zur Seite zu legen, ist fast nicht möglich, weil man sich erst wieder reinlesen muss. Das war teilweise etwas anstrengend, aber dennoch war die ganze Geschichte durchweg spannend.

Am Ende wurde alles recht flott aufgelöst. Ich als Leserin war froh darüber, denn irgendwann wollte ich einfach nur noch wissen, wie jetzt alles zusammenhängt. Eine Kurzgeschichte im Anhang gibt Einblicke über einen wichtigen Ermittlungserfolg, der zunächst jedoch übersehen wurde. Die Idee gefällt mir sehr gut.

Ich würde, wenn es möglich wäre, 4,5 von 5 Sternen geben, denn was mich beim Lesen ziemlich gestört hat, waren die häufig auftretenden Tipp- und Grammatikfehler. Manchmal fehlten ganze Wörter oder es wurden Wörter vertauscht. Da hat nach meiner Meinung das Korrektorat des Verlags nicht gut aufgepasst. Dem Autor mache ich hier keinen Vorwurf, denn diese Art von Fehlern übersieht man wahrscheinlich bei seinem eigenen Werk, weil man ja weiß, worum es geht und dadurch flüchtiger liest.

Der Schreibstil des Autors gefällt mir ansonsten sehr gut, allerdings fehlten mir ab und an ein paar persönlichere Hinweise zu den Protagonisten. Keiner von ihnen ist mir besonders positiv oder negativ in Erinnerung geblieben, außer vielleicht Edda Valby, die aber sicher auch nicht nur auf ihre arrogante Art ihren Kollegen gegenüber reduziert werden müsste. 

Fazit: Spannende Story um einen Geheimbund, über den ich gern mehr lesen würde. Fortsetzung erwünscht. Aber ein bisschen mehr Persönlichkeit und eine nochmalige Korrektur seitens des Verlages wären wünschenswert.

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