Unglaublich viele Personen spielen eine Rolle. Was die
Akademie ist, welche Rolle sie spielt und wer alles dazugehört, bekommt der
Leser hier nur sehr langsam präsentiert. Erst ganz am Schluss weiß man, wer in
diesem schwedischen Geheimbund, der mafiaähnliche Strukturen aufweist, welche
Rolle spielt. Aus vielen einzelnen Fäden wird zum Ende ein logisches Netz
gespannt, das Luft lässt für eventuelle Fortsetzungen der Reihe.
Im Mittelpunkt stehen zwei Handlungsstränge. Zum einen wird
in Schweden die junge Verlobte des erfolgreichen Unternehmers Gustavsson
entführt und er wird erpresst.
Zum anderen wird in Bremen eine junge Frau tot aufgefunden,
die unter grausigen Umständen getötet wurde. Vor zehn Jahren fanden in Schweden
sehr ähnliche Morde statt, die nie aufgeklärt wurden. Ein Zusammenhang wird
vermutet.
Es wird parallel in Bremen und Stockholm ermittelt, auch wenn
beide ermittelnden Behörden alles andere als glücklich über die erzwungene
Zusammenarbeit sind.
Denn da ist zum Beispiel die Hauptkommissarin Edda Valby aus
Stockholm, die sehr herablassend und manchmal auch gemein agiert. Unter ihrer
ätzenden Art leiden sowohl ihre Kommissare als auch ihre Bremer Kollegin
Fischer und deren Abteilung.
Es war nicht immer leicht, der Handlung zu folgen. Ab und zu
habe ich vorhergehende Kapitel nochmals lesen müssen, weil ich mir nicht alle
Namen und deren Rolle gemerkt hatte. Das straffe Lesetempo wird durch die
kurzen Kapitel festgelegt. Das Buch nach ein paar Kapiteln entspannt zur Seite
zu legen, ist fast nicht möglich, weil man sich erst wieder reinlesen muss. Das
war teilweise etwas anstrengend, aber dennoch war die ganze Geschichte durchweg
spannend.
Am Ende wurde alles recht flott aufgelöst. Ich als Leserin
war froh darüber, denn irgendwann wollte ich einfach nur noch wissen, wie jetzt
alles zusammenhängt. Eine Kurzgeschichte im Anhang gibt Einblicke über einen
wichtigen Ermittlungserfolg, der zunächst jedoch übersehen wurde. Die Idee
gefällt mir sehr gut.
Ich würde, wenn es möglich wäre, 4,5 von 5 Sternen geben,
denn was mich beim Lesen ziemlich gestört hat, waren die häufig auftretenden
Tipp- und Grammatikfehler. Manchmal fehlten ganze Wörter oder es wurden Wörter
vertauscht. Da hat nach meiner Meinung das Korrektorat des Verlags nicht gut aufgepasst.
Dem Autor mache ich hier keinen Vorwurf, denn diese Art von Fehlern übersieht
man wahrscheinlich bei seinem eigenen Werk, weil man ja weiß, worum es geht und
dadurch flüchtiger liest.
Der Schreibstil des Autors gefällt mir ansonsten sehr gut, allerdings fehlten mir ab und an ein paar persönlichere Hinweise zu den Protagonisten. Keiner von ihnen ist mir besonders positiv oder negativ in Erinnerung geblieben, außer vielleicht Edda Valby, die aber sicher auch nicht nur auf ihre arrogante Art ihren Kollegen gegenüber reduziert werden müsste.
Fazit: Spannende Story um einen Geheimbund, über den ich gern mehr lesen würde. Fortsetzung erwünscht. Aber ein bisschen mehr Persönlichkeit und eine nochmalige Korrektur seitens des Verlages wären wünschenswert.